Voraussetzungen für die Katzenhaltung

Die folgenden Fragen sollten Sie sich stellen, bevor Sie an die Anschaffung einer Katze denken:
Erlaubt die Hausordnung, resp. die Verwaltung die Tierhaltung?
Bringe ich die nötige Geduld und Zeit für eine Katze auf?
Sind Sie bereit, sich für die nächsten 10-20 Jahre an eine Katze zu binden?
Leide ich unter einer Allergie?
Wer versorgt die Katze, wenn Sie mal abwesend sind, in Urlaub fahren oder ins Krankenhaus müssten?
Können Sie die Kosten für Nahrung, Zubehör, Tierarzt, etc. aufbringen?
Sind Sie zu 100% berufstätig, wenn ja, wer betreut die Katze während Ihrer Abwesenheit?
Sind Sie sich ganz sicher, dass Sie sich während der folgenden 10-15 Jahre um eine Katze kümmern möchten und sie das richtige Haustier für Sie ist?

So anschmiegsam und zutraulich eine Katze sein kann, so kann sie umgekehrt sehr eigenwillig und selbständig sein. Eine Katze lässt sich nicht wie ein Hund erziehen, sie wird sich ihrem Menschen nie unterordnen! Katzen sind Individualisten, kennt und respektiert man jedoch die Eigenarten einer Katze, wird man viel Freude an ihr haben.
Vor allem wenn Sie sich für eine junge Katze entscheiden, seien Sie sich bewusst, dass fortan nichts mehr vor dem Entdeckungsdrang Ihres neuen Stubentigers sicher ist! Angefangen von Körben mit frisch gewaschener Wäsche, Kleiderschränken, Schubladen und Betten über dekorative Kleinigkeiten wie Blumenvasen, Kerzenständern usw. bis hin zu Gardinen, Sofas und Teppichen. Alles was sich bewegt, kullert oder rollt, wird ihr willkommenes „Forschungsobjekt“ sein. Sie sollten es mit Gleichmut ertragen können, wenn Ihr neuer Hausgenosse testet, ob sich nicht auch Tapeten und Sofas zum Krallenschärfen eignen. Über Geschenke Ihrer Katze, wie frisch erlegte Mäuse oder Vögel, sollten sie sich immer freuen, auch wenn Sie sie Ihnen als besondere Überraschung auf Ihrem Kopfkissen präsentiert.

Bevor Sie eine Katze zu sich nach Hause holen, müssen Sie abklären, ob die Katze Freilauf haben soll oder es eine Wohnungskatze werden soll. Bei dieser Entscheidung hat Ihre Wohnsituation den grössten Einfluss. Soll die Katze Freilauf bekommen, so sollten Sie nicht an einer vielbefahrenen Strasse wohnen. Ein Garten sollte mind. zur Verfügung stehen, besser ist die Wohnlage an einem Wald- oder Feldrand. Eine spezielle Katzenschleuse, bei Etagenwohnungen zusätzlich eine Katzentreppe, ermöglichen Ihrem neuen Freund den ungehinderten Ein- und Ausgang. Natürlich bleibt auch in der ruhigsten Umgebung ein kleines Restrisiko. Doch von Geburt an Freilauf gewöhnte Katzen lassen sich nicht in eine Wohnung einsperren. Sie sollten Ihrer neuen Katze jedoch ca. 4 Wochen Eingewöhnungszeit geben, bevor Sie zum ersten Mal ins Freie darf.
Ist Ihre neue Katze von Geburt an Wohnungshaltung gewöhnt, kann sie auch ohne Freilauf glücklich werden. In diesem Fall benötigt sie aber mehr Spiel- und Streicheleinheiten, zudem sollte die Wohnung genug Spiel- und Klettermöglichkeiten bieten!

Sind Sie zu 100% berufstätig, muss mind. ein Artgenosse zum Spielen da sein. Aus diesem Grund vermitteln wir an 100% berufstätige Personen keine Einzelkatzen zur reinen Wohnungshaltung! Denn Katzen sind – abgesehen von Ausnahmen – durchaus keine Einzelgänger sondern wissen sehr wohl, gerade bei ausschliesslicher Wohnungshaltung oder wenn ihre Halter berufstätig sind, die Gesellschaft eines oder auch mehrerer Artgenossen zu schätzen.
Viele Katzen sind allerdings nach einer Zeit mit der Wohnungshaltung nicht zufrieden und reagieren dann häufig mit Unsauberkeit oder Aggressivität. Dann hilft nur eins: die Katze braucht Freigang – dies ist immer die bessere Lösung!

Junge oder alte Katze?

Junge Katzen sind natürlich verspielter und lebhafter als erwachsene Katzen. Da wird dann schon öfter mal eine Gardine erklommen oder ähnliche Abenteuer im Haus gemeistert. Denken Sie nicht, ein junges Tier könnten Sie vielleicht noch erziehen. Erziehen wie einen Hund können Sie eine Katze nicht! Ein wenig „Benimm“ kann natürlich auch eine Katze lernen, aber stellen Sie nicht zu hohe Erwartungen. Von Anfang an sollten Sie Ihrer Katze aber einen Namen geben und sie so oft wie möglich mit diesem rufen. Sie wird lernen, darauf zu reagieren, kommen wird sie daraufhin allerdings nur, wenn ihr gerade danach ist.
Bei älteren Tieren bekommen Sie sozusagen den Charakter auch gleich mit dazu. Durch Angaben der Vorbesitzer und die Beobachtungen, die das Tierheimpersonal macht, können bei einem erwachsenen Tier meist genaue Angaben zu seinem Charakter gemacht werden. Alter ist ohnehin bei Katzen eher relativ zu sehen. Bei einer Lebenserwartung von 15 – 20 Jahren ist eine Katze ab 6 Jahren aufwärts noch lange kein Senior! Bedenken Sie dies bitte und fragen Sie bei einem Besuch im Tierheim vielleicht gezielt nach einem älteren Tier, da diese in der Regel schlechtere Vermittlungschancen hat.

Grundausstattung

Bevor Sie die Katze zu sich nach Hause holen, sollten Sie folgende Vorbereitungen treffen:
Katzentoiletten (nicht zu klein!) an einem ruhigen Ort aufstellen. Es gibt eine einfache Faustregel, die Anzahl der Toiletten betreffend.: Anzahl Katzen PLUS EINS. Das heißt z.Beispiel, bei 2 Katzen mind. 3 Toiletten.
Kamm und Bürste für die Fellpflege sollten vorhanden sein
es sollte genug Spielzeug zur Verfügung stehen
Transportbox für Transporte zum Tierarzt u.ä. (Am Besten nehmen Sie diese gleich mit ins Tierheim, wenn Sie Ihre Katze abholen)
Der Katze sollten Rückzugsmöglichkeiten zur Verfügung stehen (Katzen mögen keinen Trubel, Sie sollte sich an einen ruhigen Ort zurückziehen können)
Gefahrenquellen beseitigen (Fenster nicht kippen, giftige Putzmittel unerreichbar aufbewahren, spitze, scharfe Gegenstände entfernen, Giftpflanzen entfernen, Keine Plastiktüten und Medikamente liegen lassen, sonstige gefährliche Gegenstände entfernen)

Wählen Sie bitte eine Katze aus, der den gegenseitigen Bedürfnissen am Besten entspricht und nicht nur einseitige Wunschvorstellungen befriedigt. Sie soll zu Ihnen, Ihrer Familie und zu Ihrem Lebensstil passen! Sowohl vom Alter her, der Lebhaftigkeit, als auch vom Geschlecht und vom Charakter her.
Die Katze will eine neue Familie finden, mit der sie ihr ganzes Leben verbringen kann. Und speziell die Katze aus dem Tierheim sucht keinen spontanen, mitleidigen Retter, sondern einen liebevollen Platz, an welchem sie den Rest ihres Lebens glücklich und zufrieden verbringen kann. Sie wurde bereits ein oder mehrere Male schwer enttäuscht und möchte nicht wieder wegen einer übereilten, unvernünftigen Entscheidung wieder verlassen werden!

Nicht zuletzt möchten wir Sie auch auf die entstehenden Kosten aufmerksam machen.
Im Jahr sind an laufenden Kosten (Futter, Katzenstreu, Impfungen, Wurmkuren) mit rund 230 € bis 1000 € zu rechnen – je nach Art Futter- und Streuart und Preisen des Tierarztes. Die einmaligen Kastrationskosten belaufen sich auf ca. 100 Euro/Katze.

Wenn dieser Wert auf ein durchschnittliches Katzenleben von 15 Jahren hochgerechnet wird, entsteht eine stattliche Summe von 4.000-15.000 € (rein laufende Kosten).

Sind Sie nun nach reiflicher Überlegung zum Schluss gekommen, eine Katze bei sich aufzunehmen? Wenn Sie auch bereit sind, über einen langen Zeitraum bei der gleichen Entscheidung zu bleiben (8-16 Jahre kann eine Katze alt werden!), sprechen Sie mit uns, wir helfen Ihnen gerne bei der Auswahl der passenden Katze.